Österreichisches Rotes Kreuz - der Podcast

Österreichisches Rotes Kreuz - der Podcast

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00:00:00: [Musik]

00:00:03: Unter anderem ist das Rote Kreuz im Gaserstreifen natürlich vor Ort.

00:00:07: Na ja, gerade im Gaserstreifen ist die Situation schrecklich,

00:00:11: als wir davon ausgehen müssen, dass sich die Kriegsparteien nicht an die Grundregeln des Völkerrechts halten.

00:00:16: Nicht alle Grausamkeiten zuzulassen, das ist der Urgrund des humanitären Völkerrechts.

00:00:21: Das Ziel muss sein, die Welt ein bisschen menschlicher zu machen.

00:00:24: [Musik]

00:00:26: Österreichisches Rotes Kreuz, der Podcast.

00:00:29: [Musik]

00:00:31: Ja, damit auf ein neues herzlich willkommen, meine sehr verehrten Damen und Herren,

00:00:35: liebe Zuhörerinnen, schön, dass Sie wieder mit dabei sind bei unserer Podcastreihe.

00:00:41: Ja, 144 Jahre wird das Rote Kreuz heuer alt und dazu sind wir heute mit einer Spezialausgabe am Start.

00:00:52: Und zwar darf ich einen Ehrengast begrüßen.

00:00:54: Herzlich willkommen, Professor Dr. Gerald Schöpfer, Präsident des österreichischen Rote Kreuzes.

00:01:01: Schön, dass Sie da sind. Ich war nicht.

00:01:04: Ja, danke für's, dass Sie mich eingeladen haben.

00:01:07: Danke für's, ich glaube, Rotes Kreuz ist eine spannende Thema und wir werden es schon wieder halten.

00:01:12: 144 Jahre Rotes Kreuz, Fakt ist, dass die Grundsätze des Rotes Kreuzes und ja, die herausragende Arbeit

00:01:21: natürlich aktueller sind denn je. Abgesehen von leider Gottes verheerenden Naturkatastrophen,

00:01:28: gibt es im Moment tatsächlich über 100 bewaffnete Konflikte weltweit.

00:01:34: Das muss man sich mal vorstellen.

00:01:36: Unter anderem ist das Rote Kreuz auch noch im Gaserstreifen natürlich vor Ort und in der Ukraine.

00:01:43: Vielleicht, dass wir da mal beginnen, wie gestaltet sich denn die Lage in der Ukraine aktuell, Herr Schöpfer?

00:01:49: Ja, wir haben schon das Problem, dass in der Ukraine eine sehr beherrliche Auseinandersetzung ausgetragen wird.

00:01:55: Und wir waren in der Ukraine schon tätig, bevor der Konflikt begonnen hat.

00:01:59: Also wir sind schon vor Ort gewesen, haben vor den Elternleuten geholfen mit meiner Hauskampenpflege,

00:02:05: bei der Versorgung und mit den Medikamenten und so weiter.

00:02:08: Diese Anstrengungen haben wir jetzt natürlich in der Kriegssituation verstärkt.

00:02:12: Und ich muss sagen, ich habe Bewunderung vor all den Leuten, die tatsächlich sie ins Krieggebiet begeben,

00:02:18: um dort Hilfe zu leisten.

00:02:20: Aber gerade noch kleine sind wir sehr, sehr aktiv.

00:02:22: Wir haben auch Rettungsautos hingeliefert.

00:02:25: Wir haben vieles getan, um die Situation der Bevölkerung zu verbessern.

00:02:31: Und man darf nicht vergessen, dass es ja noch kleine sehr viele ältere Menschen gibt.

00:02:36: Menschen mit Behinderungen, Kranken, die nicht umhören.

00:02:38: Die können alle nicht weg, ne?

00:02:39: Genau, die also nicht weg können, die also vor Ort versorgt werden müssen.

00:02:43: Wir sehen, dass es gerade noch kleine sehr, sehr viele Menschen gibt, die einfach Hilfe benötigen,

00:02:48: Binnenflüchtlinge, die nicht so ohne weiteres das Land verlassen können.

00:02:52: Also hier gibt es ungeheuer viel zu tun.

00:02:55: Und wir sehen, wie gesagt, 18 Millionen Menschen brauchen in noch kleine Hilfe.

00:03:00: Das sind gewaltige logistische Aufgabe.

00:03:02: Und wir sind da nicht allein.

00:03:04: Wir können sagen, dass international die Rote Kreuz und wir sind hier, glaube ich, auch ein wichtiger Partner,

00:03:09: ist ja sehr, sehr aktiv und leistet sehr, sehr viel.

00:03:13: Genau so im Gaserstreifen, um bei der aktuellen Situation zu bleiben.

00:03:19: Dort ist die Lage absolut katastrophal.

00:03:21: Es gibt eigentlich kein Gesundheitssystem mehr.

00:03:24: Wie kann man sich das dort vorstellen?

00:03:25: Na ja, gerade im Gaserstreifen ist die Situation insofern schrecklich,

00:03:29: als wir davon ausgehen müssen, dass sich die Kriegsparteien nicht an die Grundregeln des Völkerrechts halten.

00:03:35: Also an sich ist ja der Selbstverständlichkeit, dass Rote Kreuz Einrichtungen, Rote Kreuz Autos oder Rote Halbmond

00:03:42: ist ja das Synonym für die arabische Welt, dass Autos mit einem roten Halbmond oben nicht angegriffen werden dürfen,

00:03:49: Spitäler nicht und so weiter.

00:03:51: Und da sehen wir, dass sich beide Kriegsparteien nicht an die Regeln des Grundres Völkerrechts halten.

00:03:56: Für sie ist eben dieses Zeichen Rote Kreuz oder Rote Halbmond nicht tabu.

00:04:01: Wir sehen, Krankenhäuser werden gestürmt.

00:04:04: Wir sehen auf der anderen Seite auch das Problem, dass Terrorgruppen,

00:04:09: da haben wir auch so und zwar, dass sich zum Teil in diesen Spitäler, in dem Kell und zwar eingerechnet haben,

00:04:14: also eine äußerst kritische Situation.

00:04:16: Und wir sehen, dass hier die politische Situation sehr, sehr verfahren ist.

00:04:20: Aber immerhin, dass internationale Rote Kreuz versucht, die Hilfe zu leisten,

00:04:25: versucht, der notleigenden Bevölkerung so es nur geht, zu helfen

00:04:29: und auch die Versuche sozusagen einen gefangenen Austausch herbeizuführen,

00:04:34: eine Befragung der Geisteln herbeizuführen, all das läuft über das Rote Kreuz.

00:04:40: Nur muss man etwas sehen, die Bestrebungen des Roten Kreuzes in Bezug auf humanitäres Völkerrecht

00:04:46: funktionieren dann gut, wenn sich die Kriegsparteien auch an die internationalen Regeln halten.

00:04:50: Aber wenn sie es mit einer Terrororganisation zu tun haben,

00:04:54: dann haben wir das Problem, dass sie eigentlich auf den Gutwill angewiesen sind

00:04:57: und wenn es hier eine verhärter Defand gibt und wir sehen, dass auch die israelische Seite nicht immer sehr

00:05:03: nobel schicken, dass Völkerrecht hält, dann haben wir sehr schwer in diesen Situationen.

00:05:08: Wir sehen, dass viele Angehörige des Roten Kreuzes und auch des Roten Hauptmundes

00:05:13: ihren Einsatz hier bereits mit ihrem Leben bezahlen mussten.

00:05:15: Also eine äußerst unerfreuliche Situation.

00:05:18: Über das humanitäre Völkerrecht hatten wir auch schon mal einen Podcast gemacht.

00:05:25: Trotzdem, man kann es nicht oft genug betonen, wie wichtig das ist.

00:05:30: Dass das humanitäre Völkerrecht geht ja auch auf den Rotkreuzgründer zurück.

00:05:36: Das kommen aber noch vielleicht, dass Sie uns mal ein bisschen erzählen,

00:05:40: wie das rote Kreuz eigentlich gegründet worden ist.

00:05:44: Die Gründungsgeschichte hat schon mit dem Krieg zu tun.

00:05:49: Also es gibt das Wort, der Krieg ist der vorteil der Dinge.

00:05:52: Also ein sichernunschönes Wort, aber in dem Fall hat es Berechtigung.

00:05:55: Henri Denaun, ein Schweizer, kauft man aus Genf, war eigentlich um seine Geschäftlichinteressen

00:06:02: durchzusetzen in Ober-Italien, also in dem Gebiet von Magenta und Solfarino,

00:06:08: wo ihm das ist, regliche Schlacht getuppt hat und wo es Tausende von Verletzten gegeben hat.

00:06:14: Und Henri Denaun hat sehr schnell erkannt, dass viele der jungen Männer,

00:06:18: die hier auf den Schlachtfeldern gelegen sind, durchaus zu retten wehren,

00:06:23: wenn sie sachgerechte schnelle Hilfe halten.

00:06:26: Also das eine ist, dass er dafür gesagt hat, dass hier sozusagen Hilfe kommt

00:06:31: und dass die Menschen verurztet werden.

00:06:33: Und da taucht bereits ein wichtiger Grundsatz auf, der heute noch im Rotkreuz beherzigt wird.

00:06:40: Nämlich er hat damals ausgerufen, ein neues Jahrmutter, die Fratelli, wie alles in Bröder.

00:06:44: Das heißt, es war mein wichtiges Anliegen, dass Mitglieder aller Parteien,

00:06:51: dass Soldaten aller Gruppen, die an dieser Schlacht beteiligt worden, versorgt werden

00:06:55: und nicht nur eine Gruppe.

00:06:56: Und das ist ganz was Wichtiges.

00:06:58: Ein Grundsatz dieser Neutralität und Unparteiligkeit, den wir bis zum heutigen Tag haben.

00:07:03: Aber das, was mich eigentlich besonders fasziniert bei Denaun, ist der Umstand,

00:07:07: dass er angesichts der Schrecken dieser Kriege nicht sozusagen daran gedacht hat,

00:07:13: und das wäre ja sehr utopistisch gedacht, Kriege überhaupt verbieten zu wollen

00:07:17: oder sozusagen verhindern zu wollen.

00:07:20: Sondern er hatte schon den Realismus, dass er gewusst hat, Kriege lassen sich kaum ausrotten.

00:07:26: Die wird es immer wieder geben zur Durchsetzung politisch Interessen.

00:07:30: Aber man könnte wenigstens versuchen, und das ist der Urgrund des humanitären Völkerrechtes,

00:07:36: wenn es schon so geblutigen Auseinandersetzungen gibt,

00:07:39: sie doch mit einem Grad an Humanität zu versehen.

00:07:42: Das heißt, nicht alle Grausamkeiten zuzulassen

00:07:45: und auch die Zivilbevölkerung sozusagen zu schonen...

00:07:49: Und aufzurufen, zu helfen.

00:07:52: Also er hat ja dann tatsächlich eben aufgerufen, freiwillige Hilfsorganisationen zu gründen,

00:07:58: die im Krieg dann den Verwundeten helfen sollen.

00:08:01: Wie wurde das denn von der Bevölkerung aufgenommen?

00:08:04: Das war ja doch was komplett Neues.

00:08:07: Ich glaube, das, wo man Überzeugungsarbeit leisten musste,

00:08:11: war nicht die Frage, dass man Soldaten helfen soll,

00:08:13: sondern dass man auch den anderen helfen soll.

00:08:16: Und es hat ja interessanterweise vorher schon so humanitäre Vereine geben,

00:08:21: patriotische Vereine, die aber immer nur bei einer bestimmten Schlacht geholfen haben

00:08:26: und dann noch sehr bald wieder aufgelöst worden sind.

00:08:28: Also die Idee von Dino war hier die ständige Organisation zu schaffen,

00:08:32: die sozusagen bereit vorausschauend ausgerüstet wird

00:08:36: und im Stande ist sozusagen im Kriegsfall zu helfen.

00:08:40: Es ist auch das einheitliche Emblem.

00:08:43: Also Rotes Kreuz auf weißem Hintergrund,

00:08:46: da hat man sich dann auch irgendwann darauf geeinigt,

00:08:49: dass darf ausschließlich das rote Kreuz verwenden so in der Form, oder?

00:08:53: Ja, es war ein wichtiger Grundsatz, der also international durchgesetzt wurde,

00:08:58: dass dieses rote Kreuz unverwechselbar ist

00:09:01: und dass es sozusagen ein Monopol des roten Kreuzes ist,

00:09:04: nicht von anderen Gruppierungen auch verwendet werden darf.

00:09:07: Und sozusagen wertgleich haben wir eben den roten Halbmond,

00:09:11: der von den arabischen Ländern verwendet wird,

00:09:13: und den roten Kristall, den sozusagen Magde-Mardom,

00:09:16: also das jüdische Rotekreuz oder Gengspieler,

00:09:20: sonst verwendet wird.

00:09:22: Übrigens weltweit in 191 Ländern dabei das rote Kreuz und der rote Halbmond unglaublich,

00:09:31: sprechen wir noch übers österreichische Rotekreuz.

00:09:33: Das ist am 14. März 1880 gegründet worden,

00:09:38: und zwar ist Zusammenschluss mehrere lokaler Hilfsvereine.

00:09:42: Das heißt auch Österreich hatte so eine Art Vorgängermodell.

00:09:46: Ja, es gab bereits so solche patriotischen Gruppierungen,

00:09:49: etwa 1866 beim österreichisch-preußischen Krieg versucht, um zu helfen.

00:09:55: Aber das waren alles Vereine, die dann bald wieder aufgelöst worden sind.

00:09:58: Es war wichtig, dass man sich auch 1866 bereitsehende Grundsätze des Roten Kreuzes gehalten hat,

00:10:04: obwohl sich die österreichischen Gruppierungen damals noch nicht Rotes Kreuz genannt haben.

00:10:08: Aber 1880 war es dann soweit, und es ist das österreichische Rotekreuz eben vor 144 Jahren gegründet worden.

00:10:16: Also 1866, da trat die Monarchie nämlich dann den Genfer Konventionen bei,

00:10:22: und damit mussten sie dann die Prinzipien des Roten Kreuzes mehr oder weniger anerkennen.

00:10:28: Hat sich dadurch was verändert natürlich, oder?

00:10:32: Ich würde sagen, insgesamt die Aufgaben des Roten Kreuzes haben sich seit der Gründungssituation wesentlich verändert.

00:10:38: Aber wir sind das allein durch diesen Gründungsakt einfach die Organisation perpetuiert worden.

00:10:44: Das heißt, sie wurde auf feste Grundlagen gestellt, und sie wurde nicht nach einem Krieg wieder aufgelöst,

00:10:48: sondern hat auch in Friedenszeiten bestand.

00:10:51: Und ich würde sagen, dass heute die Aufgaben des österreichischen Roten Kreuzes glücklicherweise im Frieden fast noch größer sind

00:10:58: als in der Kriegssituation, wo wir jetzt natürlich helfen, wo wir helfen können.

00:11:02: Aber wir sehen, dass wir in der Friedenssituation in Österreich viele neue Aufgaben für das Roten Kreuz dazu bekommen haben,

00:11:09: die für die Gesellschaft sehr wertvoll sind.

00:11:11: Was zum Beispiel?

00:11:12: Naja, das ganze Blut...

00:11:14: Das wurde damals verbindet, man sehr schnell mit Blutspenden...

00:11:16: Ja, also das ganze Blutmanagement ist eine Sache, die vom Roten Kreuz sozusagen wahrgenommen wird.

00:11:22: Über 300.000 Blutkonserven, die pro Jahr aufgebracht werden.

00:11:25: Und es ist insofern ganz wesentlich, dass trotz aller medizintechnischer und immer von zeit-a-farmerzeitischer Fortschritte

00:11:34: das Blut nicht durch irgendein anderes Medium setzt werden kann.

00:11:38: Das heißt, wir brauchen nach wie vor das Blut, um Menschen zu retten.

00:11:41: Und das gelingt in Österreich über das Rote Kreuz.

00:11:44: Wir sind aber auch in der Krankenpflege tätig.

00:11:47: Wir haben eine Fülle von weiteren Aufgaben.

00:11:50: Wie das sagen, wichtig ist doch, dass wir an den Rändern der Gesellschaft tätig sind.

00:11:55: Es gibt viele Menschen, die in finanzielle Probleme bekommen über die Spontanhilfe.

00:12:01: Wir haben die Österreich-Dafel.

00:12:03: Wir haben Lernhäuser.

00:12:05: Und ich glaube, dass diese Lernhäuser sehr, sehr wichtig sind.

00:12:08: Und es ist in starker Expansion in Österreich betroffen.

00:12:11: Weil wir ja vielen jungen Leuten, die sonst wenig Chancen hätten, sich in der Gesellschaft zu bewähren,

00:12:17: einen Beruf zu ergreifen, die vielleicht die Schule verlassen haben,

00:12:20: weil sie eben den Schulunterricht nicht das Cool empfunden haben,

00:12:24: dass wir versuchen, ihnen doch eine gewisse Bildung beizubringen,

00:12:27: dass wir versuchen, sie doch wieder in das Schulleben hineinzuführen.

00:12:31: Und dass wir versuchen auch, sie nicht nur der Sprache zu unterrichten,

00:12:35: sondern auch die Werte, die es bei uns gibt, zu vermitteln

00:12:38: und ihnen die Chance auf ein gelungenes Leben zu geben.

00:12:41: Also, ich sage, jeder Euro, der hier investiert wird,

00:12:44: jungen Leuten zu erhelfen, dass sie selbst eine gute Zukunft haben,

00:12:47: einen guten Beruf ergreifen können, in die Gesellschaft gut in die Gerichte zu sein,

00:12:51: erspart uns dann viele Eures, die später in Korrektionskosten vielleicht fließen müssten.

00:12:56: Ja, und ist für jedes einzelne Kind, für jeden einzelnen Jugendlichen natürlich ein Riesengewinn?

00:13:03: Ja, und ich würde sagen, es ist toll, dass hier diese Vorbildfunktion,

00:13:06: dass wir Lernhäuser richten, schon auch auf die Zivilgesellschaft irgendwie übertragen wurde.

00:13:14: Also, mein Beispiel zu nennen, den Graz haben sämtliche Rotterklubs beschlossen,

00:13:19: auf einige Jahre einen mehr Sechstellingbetrag aufzubringen,

00:13:26: um ein zweites Lernhaus in Graz auf Jahre hinaus sozusagen zu sponsern.

00:13:31: Und die Erfolge sind großartig.

00:13:33: Also, man hört das von Lehrern, man hört das von Schuldirektoren,

00:13:37: dass Kinder, die vielleicht zunächst irgendwo in der letzten Reihe gesessen sind

00:13:42: und im Unterricht nicht teilgenommen haben, plötzlich wieder Lust am Lernen bekommen

00:13:46: und dass sie plötzlich zu denen gehören, die ganz sicher über die Runden kommen

00:13:50: und ihren Abschluss schaffen werden.

00:13:51: Ja, sehr cool.

00:13:52: Also, ich glaube, das ist sehr, sehr wichtig.

00:13:54: Das meint man, das ist ihnen als Ehemaliger Universitätsprofessor auch ein besonderes Artenbein.

00:13:58: Das war nicht besonders, und es ist in einem Besuch in solchen Lernhäusern etwas sehr F Story-schenDoes.

00:14:03: Man kann mich erinnern, dass ich in Graz in einem Lernhaus war.

00:14:07: Das war noch bevor dieses neue jetzt begründet wurde,

00:14:11: ich war in Pupperscher-Chänen, ich war ja schon bereits von Haus aus 3 oder 4 Sprache geworden.

00:14:16: Und der innerhalb kürzester Zeit -Dllezsche lernt.

00:14:20: Und was mich erstaunt hat, ist, dass dieser Knabe fast akzentfrei bereitsilityg gesprochen hat.

00:14:24: Obwohl er erst seit Monaten da war.

00:14:26: Ich meine, dass Kinder gerade in diesen Alten zwischen 6 und 14 Jahren ungeheuer lernfähig sind.

00:14:33: Und sobald man die Freude am Lernen beibringt und die neue Geher wirst zu lernen,

00:14:37: das kann tolle Erfolge bringen und ich glaube darauf kann man stolz sein.

00:14:41: Auf alle Fälle.

00:14:42: Sprechen wir über die 7 Grundsätze des Roten Kreuzes, die 1965 beschlossen worden sind.

00:14:53: Und zwar bei der Internationalen Rotkreuz-Konferenz in Wien.

00:14:57: Was sind das für wichtige Grundsätze und was geben Sie vor?

00:15:02: Naja, es sind wesentliche Grundsätze, die alle Organisationen, die zum International Verband des Roten Kreuzes,

00:15:10: also so Föderation gehören, beherzigt werden.

00:15:13: Das heißt, sie gelten nicht nur für das Rote Kreuz, sondern auch für den Roten Halbmond und den Roten Kristall.

00:15:18: Der wichtige Grundsatz und das ist wahrscheinlich die Humanität, also die Menschlichkeit, die für uns natürlich im Vordergrund steht.

00:15:26: Aber ein ganz wichtiges, und auch die Unparteiligkeit, die Neutralität, die Unabhängigkeit.

00:15:33: Aber es ist auch Unparteiligkeit, Neutralität ist insofern wichtiger, als wäre bei dem Kriegsfall

00:15:38: den Beispiel, den wir uns folgend auf allen Seiten helfen.

00:15:42: Und wir fragen nicht, wer den Krieg verursacht und wer schuldt,

00:15:44: oder auch bei dem Verkehrsunfall, wenn wir erst die Hilfe leisten, fragen wir nicht, wer der, der dem anderen reingefahren ist,

00:15:51: sondern wer wird schlechter.

00:15:53: Wer wird schlechter, und genau, und das ist auch das Maß der Hilfe, das erteilt werden kann.

00:15:57: Auch wie schnell muss man jemand helfen, wenn in Konkurrenz da ist, weil es viele Verletzte gibt.

00:16:01: Also da ist für uns das Einzige, was ausschlaggebend ist, das Ausmaß der Not, das Ausmaß der Hilfe, die benötigt wird.

00:16:10: Wichtig ist auch die Unabhängigkeit.

00:16:12: Also wir sind keine staatliche Organisation, sondern wir sind eine Organisation, die natürlich durch das Rotkreuz-Gesetz in Österreich,

00:16:20: mit der Republik Österreich, verbunden ist und das Jugendrotkreuz hat natürlich Beziehungen zu Bundesregierung über das ganze Schulwesen.

00:16:29: Aber wir sind doch ein unheimfähiger Pol, und wir versuchen auch die Parteipolitik aus den eigenen Reihen vollkommen herauszuhalten.

00:16:37: Also hier tatsächlich neutral zu sein.

00:16:39: Das ist wahrscheinlich auch im Superwahljahr 2024 nicht ganz irrelevant darüber zu brechen.

00:16:47: Wichtiger denn ja.

00:16:48: Es ist einfach ein wichtiger Punkt, das gerade auch in diesem Jahr zu erwähnen, oder?

00:16:52: Ja, also wir werden auch keinen Rotkreuz-Funktionär finden, der in Verantwortung steht und der in seiner Rotkreuz-Montouren-Leval-Empfehlung abgibt oder sonst was.

00:17:01: Also da ist für uns die Neutralität wichtig.

00:17:04: Wir werden aber auch ganz gleich wie die nächste Bundesregierung ausschaut, natürlich ein Programm haben, dass wir sozusagen dieser Regierung zu verfügen stellen.

00:17:14: Wir sagen, das sind unsere Vorstellungen für eine humanere Gesellschaft.

00:17:18: Was könnte man tun, um die Freiwilligkeit zu stärken, um soziale Brüche in der Gesellschaft zu kicken und so weiter?

00:17:25: Also da mischen wir uns schon ein, ohne Selbststände den politischen Parteien zu sein oder irgendeine politische Partei zu bevorzugen.

00:17:33: Aber es gehört zu diesen Grundsätzen auch die Freiwilligkeit.

00:17:36: Ich freue mich sehr, dass in den letzten 10, 15 Jahren die Anzahl der Freiwilligen Österreich deutlich gestiegen ist.

00:17:43: Also es sind bereits bei über 75.000 Freiwilligen, die für uns Hilfe leisten, obwohl natürlich das Bild der Freiwilligkeit sich auch stark geändert hat.

00:17:53: Also es gibt nicht unbedingt mehr diesen Typus des Rotkreuzlers, der 50, 60 Jahre lang Dienst macht und jede Woche eine Nacht opfert, um freiwillig irgendwo im Rettungsdienst zu stehen.

00:18:08: Sondern?

00:18:09: Wir sehen, dass viele Leute bereit sind, für eine gewisse Zeit, für gewisse Aufgaben, das ja sinnvoll finden, tätig zu sein.

00:18:17: Also wie die Flüchtlingsfrage in Österreich gelöst werden musste, haben sich unzählige Menschen gemeldet.

00:18:23: Ich sag zum Gott, das ist was, da möchte ich etwas tun.

00:18:27: Und wir haben ja auch viele Österreich-Tafel, viele Dinge Freiwillige, die tätig sind.

00:18:33: Und ein Österreich-Phenomen, das es in anderen Staaten nicht in so Form gibt, ist die Kooperation mit dem OF, mit Österreich, etwa dieses Thema Österreich.

00:18:41: Also es ist faszinierend, dass es viele Menschen gibt, die sagen, ich möchte zwar nicht Mitglied vom Rotkreuz sein, an mich binden jede Woche was zu tun, aber wenn er mich braucht, weil es ein Hochwasser gibt, ein Katastrophe gibt oder was immer, bin ich bereit, zu helfen, ich in der Lasse meine Adresse, in der Lasse meine Telefonnummer, ob ich da reichen bin, bitte ruft mich an, ich bin da.

00:19:04: Und da sind zig Tausende und das ist ein Phänomen, um das und viele andere Staaten beneiden.

00:19:08: Warum ist das so bei uns? Können Sie sich das irgendwie erklären?

00:19:11: Naja, ich glaube, es gibt neben dieser Welt, die oft gezeichnet wird, dass alles egoistische ist, nur ans Geld denkt und nur ans Verdenen und was immer, in dieser Welt der Oberflächlichkeit gibt es schon auch sehr, sehr viele autoristische Menschen.

00:19:24: Also die Gegenwelt von Freiwilligen, die nicht fragen, bekomme ich was bezahlt.

00:19:30: Und das ist wesentlich, dass bei uns, wo Freiwilligkeit umstellt, auch tatsächliche Freiwilligkeit, Ehrenamtlichkeit drin ist.

00:19:37: Ich darf Ihnen sagen, ich bin Präsident des Roten Graz, ich wurde auf wie viele Anrufe von Freunden bekommen, ich habe gesagt, mein Gott, toll, was du jetzt für einen tollen Job hast, es wird sicher einen Dienstwagen mit Schoffeur geben und es wird was immer ein hohes Gehalt geben und so weiter, und ich gratuliere dir.

00:19:53: Und man hat einen gewissen Neid gespürt und wenn man dann klar gemacht hat, dass man nicht einen Sinn für diese Tätigkeit bekommt, dass das rein Ehrenamtlich ist, ist dieser Neid dann langsam in den Mitteleid umgeschlagen.

00:20:05: Sie haben ja ganz viele lange Jahre davor auch Ehrenamtlich gearbeitet, dazu kommen wir dann später.

00:20:12: Und auch zu sprechen, wir haben auch schon einen Podcast über die Freiwilligkeit in Österreich gemacht und da haben mir damals die Gäste auch erzählt, dass sie es einfach so gerne machen, weil man natürlich auch so viel zurückbekommt.

00:20:26: Ich glaube, das ist das wesentlich.

00:20:28: Diese Win-Win-Situation ist vielen gar nicht bewusst, die uns geholfen haben.

00:20:34: Ja, ich glaube, in einer Welt, wo wir so vielen sinnlosen Dinge nachlaufen, ist es doch schön, wenn man auch Aufgaben erfüllen kann, wenn man sagt, man kann ganz konkret anderen Menschen helfen und es gibt dann mir schon eine gewisse Befriedigung auch.

00:20:47: Also ich glaube, das steigert auch das eigene Lebensgejagd, wenn man für andere etwas tun kann.

00:20:51: Und die Zufriedenheit.

00:20:54: Haben wir jetzt schon alle Sinnbrunnen?

00:20:56: Nein, wir haben uns die Einheit nicht erwähnt.

00:20:59: Das heißt, dass es in Österreich nur ein Rotteskreuz geben kann.

00:21:03: Wenn Sie wollen, Monopol-Situation, diese Einheitlichkeit und die Universalität, das haben wir schon erwähnt, dass es 191 Rottkreuzorganisationen gibt, die alle nach den gleichen Werten agieren wie wir.

00:21:17: Wobei aber die Organisationen an der Stadt nicht unbedingt vollkommen gleich aufgebaut sind. Also in Österreich und in Rotteskreuz, das ja neben der Katastrophenvorsorge, der Katastrophenhilfe, nämlich den Einsätzen Grigsfällen, das, was ich noch nicht erwähnt habe, bis hin zu den Nationalen Zusammenarbeit.

00:21:33: Also wir machen sehr viel in Entwicklungsländern, wir machen sehr viel in Afrika, sehr viel in der Kaukesau-Region, aber auch am Balkon.

00:21:41: Dass wir den ganzen Rettungsdienst machen, erst die Hilfekürse machen, sehr viel im Sozialbereich, ich mache einen Spontanhilfe und so weiter, das ist schon auch eine Eigenkeit von einigen Rottkreuzorganisationen, zu denen Österreich zählt.

00:21:56: Aber sie haben große Staaten, die feinigten Staaten, wo es im Wesentlichen um Katastrophenhilfe geht, oder andere Staaten, die sich neben der Katastrophenhilfe aber auch sozusagen auf Blutspenden konzentrieren und den Rettungsdienst eben an der Organisation an privaten, gewinnorientierten Organisationen überlassen.

00:22:16: Und ich glaube, dass hier gerade die Freiwilligkeit doch den Unterschied macht, auch in der Versorgung der Menschen.

00:22:22: Und wenn jemand in Österreich den Notruf verhält, dann weiß er auch, wenn einer sehr entlegenen Gegend von Österreich wohnt, dass innerhalb kürzester Zeit Hilfe kommt.

00:22:31: Und wenn man etwas entwickelt, was ja auch vorbildig ist, auch für andere Staaten, nämlich das Prinzip der sogenannten First Responders, das heißt also, ein konkretes Beispiel zu nennen,

00:22:42: wenn in einem Grenzgebiet der Steuermark einen winzigen Weinort sehr entlegen von der Bezirkshauptstadt, was passiert und jemand plastik vom Sesselfeld und ein medizinisches Problem hat,

00:22:55: dann weiß man, wenn man jetzt das Rottkreuz-Anruf wird es sicher mindestens 15 Minuten dauern, bis dann.

00:23:01: dass der Wagen da sein kann.

00:23:02: Also, wer zufällig in der Nähe.

00:23:04: Und da kann es passieren, glücklicherweise,

00:23:06: dass bei jetzt fünf Minuten später ein First Responder da ist.

00:23:10: Das heißt, ein Angehörig des roten Kreuzers

00:23:13: oder einer, der von uns geschult wurde,

00:23:15: der auch der Notfallskoffer bei sich hat

00:23:17: und der vielleicht in der Nähe gearbeitet hat

00:23:19: oder seinen Wohnsitz hat.

00:23:20: Und der vielleicht in einer Minute da sein kann.

00:23:22: Der von uns verständigt wird.

00:23:24: Und gerade bei gewissen Sachen bei Schlaganfällen und so weiter

00:23:26: ist ja die schnelle Hilfe entscheidend.

00:23:28: Und das kann diese paar Minuten, die er früher da ist,

00:23:31: das kann Lebensrätten sein.

00:23:32: Und da sind wir sehr stolz, dass wir das entwickelt haben

00:23:35: und das wollen wir über ganz Österreich noch dichter ausbreiten.

00:23:38: Ich glaube, das ist eine wichtige Sache.

00:23:39: Tolle Sache, ganz wichtige Sache.

00:23:41: Wir haben heute schon kurz das humanitäre Völkerrecht angesprochen.

00:23:49: Ich möchte noch einmal darauf zurückgehen,

00:23:52: weil man es einfach nicht oft genug betonen kann, wie wichtig das ist

00:23:58: bei Konflikten, bei bewaffneten Konflikten.

00:24:01: Können Sie mir vielleicht kurz erklären,

00:24:04: was das alles eigentlich umfasst, dieses humanitäre Völkerrecht?

00:24:09: Naja, das sind eine Fülle von Regeln,

00:24:11: die erstens einmal fest sicherstellen sollen,

00:24:14: dass die Zivilgesellschaft nach Möglichkeit verschont wird.

00:24:17: Also Angriffe auf Wohnhäuser, sozusagen,

00:24:22: in denen sich keine mit der Personen befinden und so weiter,

00:24:25: die eigentlich für den Kriegsverlauf selbst nicht entscheidend sein sollten,

00:24:28: sind genauso verboten.

00:24:30: Also die Frage der Mishandlung von Soldaten, von Gefangenen und so weiter.

00:24:35: Also, dass es hier gewisse Grundregeln gibt,

00:24:37: welche Waffen dürfen verwendet werden,

00:24:40: wie weit darf man gehen in der Aggression,

00:24:42: wenn man im Krieg verbunden ist.

00:24:44: Also, da gibt es wichtige Grundregeln.

00:24:46: Wir müssen nur einen großen Unterschied sehen,

00:24:49: dass die Art der Kriegsführung sich in den letzten Jahrzehnten

00:24:53: wesentlich verändert hat.

00:24:55: Also, andere, die noch uns davon ausgegangen,

00:24:57: dass sich Staaten gegenüberstehen.

00:25:00: Die Regeln des Völkerrechts

00:25:02: das wahrscheinlich begreifen werden und sich dort,

00:25:05: sozusagen, entsprechend verhalten werden.

00:25:09: Wir haben heute die Situation,

00:25:10: dass wir viele Kriegschaplätze haben,

00:25:13: wo sich nicht Staaten und offizielles Militärgängen überstehen,

00:25:17: sondern Edwin Syren hat seine Gruppe von kleineren,

00:25:22: sozusagen, Stammesfeuchtlingen gegeben,

00:25:24: von denen man nicht annehmen kann,

00:25:26: dass sie die Regeln des Völkerrechts kennen.

00:25:28: Und selbst wenn sie sie kennen sollten,

00:25:31: dass sie nicht bereit sind, sich daran zu halten.

00:25:34: Also, das hat schon die Situation erschwert.

00:25:36: Wir sehen aber auch,

00:25:37: dass Staaten selbst oft nicht bereit sind,

00:25:40: alle Regeln des Völkerrechts zu akzeptieren.

00:25:42: Das sieht man ganz deutlich noch keine,

00:25:44: wo es vielfache Verletzungen des Völkerrechts gibt,

00:25:48: oder jetzt ganz deutlich im Gaser streifen,

00:25:50: wo natürlich eine Terrorgruppe, wie Hamas,

00:25:53: die allein schon mit dem Überfall

00:25:56: und mit der Geißelnahme beides,

00:25:58: also streng verbrachten und gegen die Regeln des Völkerrechts,

00:26:01: haben und gesetzt, so hat die Zeit,

00:26:03: dass es mit diesem gegenüber sehr schwierig wird,

00:26:06: Verhandlungen zu führen.

00:26:07: Es ist natürlich auch schwer zu erahnten,

00:26:10: das Versturz des humanitären Völkerrechts.

00:26:14: Ja, eben, also es wird sicherlich,

00:26:16: wenn man nach Russland so viele Belege nachweisen kann,

00:26:21: wo hier das Völkerrecht verletzt wurde,

00:26:23: ja, es wird schwierig sein, das in Wirklichkeit zu ahnten.

00:26:27: Außer es kommt zu einer politischen Veränderung

00:26:30: und man ist bereit, Kriegsfabrik auszulehnen,

00:26:32: aber da bin ich im Moment nicht sehr optimistisch.

00:26:36: Aber jetzt ist es ja das eine der Aufgaben

00:26:39: des internationalen Komitees des Roten Kreuzes,

00:26:42: dieses Völkerrecht zu achten und natürlich zu schauen,

00:26:47: dass das eingehalten wird.

00:26:49: Aber wie soll das gehen,

00:26:51: wenn das rundherum mit Füßen getreten wird?

00:26:54: Ich sage, wenn es Komponenten gibt,

00:26:56: die sich an das Völkerrecht halten, dann wird es einfacher.

00:26:59: Also es war selbst im Zweiten Weltkrieg

00:27:01: möglich, dass Vertreter des Roten Kreuzes

00:27:03: Gefangenenlager besucht haben, inspiziert haben.

00:27:06: Auch das passiert ja heute noch weltweit,

00:27:09: dass in verschiedenste Daten die Gefängnisse inspiziert werden.

00:27:14: Und dass hier so ein Vertreter des Roten Kreuzes kommen.

00:27:18: Also dort, wo die Staaten es zulassen und es akzeptieren,

00:27:21: ist es einfacher.

00:27:23: Dort, wo sich Terrorgruppen nicht dran halten, wird es sehr schwierig.

00:27:26: Sprech mir vielleicht auch noch über die ganz wesentlicher Punkt,

00:27:33: auch einer der Grundsätze, die Neutralität des Roten Kreuzes,

00:27:36: die ja auch Hand in Hand mit dem humanitären Völkerrecht geht.

00:27:41: Wie wichtig ist noch mal abschließend

00:27:46: diese Neutralität bei bewaffneten Konflikten?

00:27:48: Was, inwieweit hilft sie euch im Kriegsgebiet?

00:27:55: Wenn es uns gelingt, das Vertrauen aufzubauen,

00:27:59: bei allen Komponenten verschiedener Gruppierungen,

00:28:01: dass wir wirklich sozusagen unabhängig sind,

00:28:04: dass wir neutral sind, nicht eine Gruppe bevorzugen,

00:28:08: sondern allen gleichmäßig helfen wollen,

00:28:10: dann kann vieles gelingen.

00:28:14: Es geht um die Frage etwa gefangenen Austausch.

00:28:17: Die Behandlung von Soldaten, die jetzt sozusagen verletzt sind und so weiter.

00:28:23: Also wie geht man mit ihnen um?

00:28:25: Man darf nicht vergessen, dass es gerade das Internationale Roten Kreuz

00:28:28: von das Kommitteel, das es geschafft hat, auch mit der IS zu verhandeln.

00:28:32: Also mit sehr schwierigen Gruppieren, auch die Verhandlungen jetzt mit der Hamas.

00:28:37: Wir sehen, dass auch unsere Präsidentin in Kata war

00:28:40: und sich auch mit führender Hamas getroffen hat

00:28:42: und versucht gemacht hat hier sozusagen

00:28:45: irgendwie eine Übereinstimmung zu erzielen.

00:28:47: Und die bisherigen Gefangenen sozusagen Austauschmöglichkeiten

00:28:51: sind ja vom internationalen Roten Kreuz begleitet worden.

00:28:55: Aber wir gesagt, Wunder sind ja nicht möglich.

00:28:57: Man ist dran gebunden, wie kompromissbereit sind die Israelis.

00:29:01: Wie kompromissbereit ist der Mensch?

00:29:03: Aber ohne die Neutralität, wer alles wird, wird gar nichts gehen.

00:29:06: Natürlich ist aber die Neutralität auch etwas sehr,

00:29:09: sehr gefährliches für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

00:29:12: Wir sehen, dass einige Mitarbeiter,

00:29:15: einige Freiwillige des Roten Halbmonds,

00:29:18: das ihr schon ihr Leben lassen musst,

00:29:20: das gleich hat sie auch in der Kreine gegeben mit Rotkreuzmitarbeitern.

00:29:23: Weil die gegnerische Seite oft das Rotkreuzzeichen

00:29:26: sehr bewusst missachtet.

00:29:28: Und gerade vulnerable Situationen ausnutzt bewusst Krankenhäuser,

00:29:33: die das Rotkreuzzeichen tragen, bombardieren und so weiter.

00:29:37: Also das sind die unschönen Formen des Krieges.

00:29:40: Und gerade wenn Terrorisationen ihren Hass gegen ihre gegner Dinge machen,

00:29:45: die ja so fast unvorstellbar sind,

00:29:47: dann ist das relativ problematisch.

00:29:50: Also das sind uns die Hände zum Teil gebunden.

00:29:53: Sie haben vorhin angesprochen,

00:29:55: dass sich die Art und Weise der Kriegsführung verändert.

00:29:59: Nämlich auch, was die Art und Weise der Waffen betrifft,

00:30:06: stichwort automatisierte Waffen,

00:30:08: die ja jetzt immer öfters im Einsatz sind

00:30:10: und tatsächlich mittels künstlicher Intelligenz

00:30:13: ja verheerendes Anrichten können.

00:30:17: Mit welchem Gefühl beobachten Sie solche Entwicklungen?

00:30:22: Natürlich mich der Sorge, was kann alles passieren.

00:30:27: Wir haben allein schon die Situation,

00:30:29: jetzt abgesehen von der KI, von der künstlichen Intelligenz,

00:30:32: dass die Großmächte aber auch schon andere Staaten

00:30:36: eine Oberkühlkapazität entwickelt haben.

00:30:39: Das heißt, wenn es wirklich zu einem großen Weltkonflikt käme,

00:30:44: könnten die Großmächte die Welt nicht nur einmal,

00:30:47: sondern mehrmals vernichten.

00:30:48: Einherungenschaft ist ja problematisch.

00:30:51: Und jetzt mit der Entwicklung künstlicher Intelligenz

00:30:55: in Richtung Wassentechnik.

00:30:57: Und das ist etwas, was natürlich außer spädenklich ist,

00:30:59: dass Waffensysteme selbstständig entscheiden können.

00:31:03: Wenn sie töten, wenn sie überglossen,

00:31:06: wohin sie Aggressionen erstrecken,

00:31:08: also all das, was wir als Film, wenn wir Terminator kennen und so weiter,

00:31:12: könnte tatsächlich Realität werden.

00:31:14: Und da ist es wichtig, gegenzusteuern.

00:31:17: Und da ist das Rotikreis sehr, sehr aktiv,

00:31:19: auch das österreichische Rotikreis, also Verbot von Landmienen weit,

00:31:23: was immer wieder gefordert wurde

00:31:26: und was auch von Österreich im Bundesregion

00:31:28: und dem österreichischen Roten Kreis international gefordert wurde,

00:31:31: oder etwa die Frage Verbot von Atomwaffen.

00:31:34: Und wo es doch gelungen ist, gewisse Verträge zu erzielen,

00:31:39: wir sehen, dass das wichtige Problem ist,

00:31:42: dass zwar der Vertrag in Gültigkeit ist,

00:31:44: dass genügend Staaten inzwischen nicht nur sozusagen

00:31:48: dafür noch ratifiziert haben,

00:31:51: aber noch ist der Erfolg nicht da,

00:31:54: weil die großen Staaten, die selbst Atomwaffen besitzen,

00:31:58: die sie Verträge natürlich nicht unterschrieben haben.

00:32:01: Also da kann man erhoffen, dass der öffentliche Meinung

00:32:04: in all diesen Staaten und ersetzig auf die Zivilgesellschaft

00:32:07: so stark wird und sich so laut zu Wort meldet,

00:32:10: dass es jetzt in einem Umdenken kommt.

00:32:13: Aber die Entwicklung sozusagen von diesen Atomwaffen

00:32:15: ist eine sehr gefährliche Entwicklung.

00:32:18: Und wir haben bereits also Konzepte entwickelt,

00:32:20: wie sein Gesetzesentwurf ausschauen könnte.

00:32:23: Und es wird natürlich Lobbig betrieben,

00:32:25: solche Entwürfe auch tatsächlich in die Wirklichkeit umzusetzen.

00:32:29: Da finde ich es jetzt auch wieder wichtig,

00:32:31: dass wir diesen Podcast machen, dass das auch wieder mal zur Sprache kommt,

00:32:34: dass es den Hörerinnen und Hörern einfach wieder mal bewusst wird,

00:32:38: dass so was auf uns zukommen könnte

00:32:40: und dass wir alle aufstehen müssen, um das zu verhindern.

00:32:43: Ja, also ich glaube, man darf die Militärs und die Politiker ...

00:32:47: Versuchen zu verhindern.

00:32:49: Ja, man darf die Militärs und die Politiker nicht ganz sich selbst überlassen,

00:32:52: sondern hier müsste sich auch die Zivilgesellschaft

00:32:55: sozusagen melden und ... ja.

00:32:58: Herr Schäpp, was ist im Präsident des österreichischen Roten Kreuzes?

00:33:01: Sprechen wir noch mal übers österreichische Rote Kreuz.

00:33:04: Welche sehr tatsächlich führende Experte im Wash-Bereich ist?

00:33:09: Das finde ich sehr spannend, weil ich es so nicht wusste.

00:33:13: Erzählen Sie mir doch mal, was da alles dazugehört.

00:33:16: Naja, das Wichtigste mal einfach ist die Versorgung mit Tränkwasser,

00:33:21: das nicht versorgt ist, dass man gut konsumieren kann.

00:33:25: Immer selbst Flüchtlingsheime in Bliebenhorn angeschaut,

00:33:28: wo so sauberes Tränkwasser bereits eine Kostbarkeit ist,

00:33:31: das kann man sich in unserer geschützten Situation in Österreich kaum vorstellen.

00:33:36: Also Tränkwasseraufbereitung ist sicherlich was Zentrales,

00:33:39: aber auch die ganze Sanitäraversorgung.

00:33:42: Nicht, dass es ja viele Staaten im afrikanischen Bereich, im indischen Bereich

00:33:46: und so weiter, wo es mangelnde Sanitärenrichtungen gibt.

00:33:49: Also alleine, wo das Fälen von Sanitärenrichtungen

00:33:51: viele Krankheiten, viele Seiche übertragen werden,

00:33:55: wo es noch zu geringe Hygieneaufklärung gibt.

00:33:57: Und diese Waschkompetenz und Zählen zu unseren Kernkompetenzen

00:34:02: auch international gefragt sind, wo wir mit den nationalen Gesellschaften

00:34:06: vor Ort kooperieren.

00:34:08: Und wir sehen, dass wir vor allem in Uganda einiges leisten konnten.

00:34:12: Darauf wollte ich hinaus, das ist, glaube ich, ein Einsatz,

00:34:15: der wirklich sehr nennenswert war.

00:34:16: Wann war das nochmal, 2016?

00:34:19: 2016, 2017.

00:34:21: Also in diesen Jahren sind über 600.000 Liter Wasser aus dem Nil

00:34:25: gebumpt worden und so aufbereitet worden,

00:34:27: dass draus wirklich ein konsumierbares Tränkwasser geworden ist.

00:34:31: Und da konnten also danach Wasserleitungen verlegt werden.

00:34:34: Und das ist mehr als 100.000 Menschen geholfen worden.

00:34:38: Also allein, ich sag versuch, das Tränkwasser ist eine derdeige Gefahr

00:34:41: für die Menschen, die in Entwicklungsländern

00:34:45: tatsächlich zu Riesenopfern führen können,

00:34:47: also hier entschieden aufzutreten ist wichtig.

00:34:50: Um da ein paar Zahlen zu nennen, weltweit haben 2 Milliarden Menschen

00:34:53: keinen Zugang zu sauberem, sicherem Trinkwasser und bei Kindern.

00:34:58: Unter fünf Jahren gehört Mangel an sauberem Wasser und Hygiene

00:35:02: zu den häufigsten Todesursachen.

00:35:05: Wie wird sie das weiterentwickeln?

00:35:06: Ich meine, die Klimakrise verschärft ja die Wassersituation noch zusätzlich.

00:35:11: Na ja, und dann natürlich die ganze Klimasituation,

00:35:13: wie haben wir das Problem, dass die Mehrzahl der Klimasünde

00:35:17: im Norden der Welt sitzt und die Opfer der Klimakrise im Süden der Welt sitzt

00:35:21: und wir sehen, dass dort oft jahrelang fast kein

00:35:24: oder unzureichende Wasserversorgung vorhanden ist.

00:35:27: Also da werden die Probleme sozusagen immer größer

00:35:30: und da ist es eben die Aufgabe entsprechend gelten zu stehen.

00:35:33: Das heißt, wir versuchen auch im Bewusstsein in Richtung

00:35:36: Umweltschutz einiges zu entwickeln, gemeinsam mit anderen Organisationen.

00:35:40: Und wir versuchen sozusagen, Umweltschutz sozial verträglich zu fordern.

00:35:46: Es soll nicht sozusagen zu Lasten von Bevölkerungsgruppen geben,

00:35:49: die vulnerabel sind.

00:35:50: Also da kann einiges gelingen.

00:35:53: Und da sind wir als Rottes Kreuz auch dabei,

00:35:55: uns selbst zu hinterfragen und zu sagen,

00:35:57: was können wir in unserer eigenen Organisation

00:35:59: einerseits an der Resilienz zu stärken, wenn irgendwas passieren sollte,

00:36:03: aber selbst auch unwegbewusst zu werden

00:36:06: und zu versuchen, mit den Ressourcenspaßungen umzugehen.

00:36:10: Aber auch bei uns ist ja Trinkwasser jetzt keine ganz so Selbstverständlichkeit,

00:36:15: das Rote Kreuz setzt da schon auch zum Teil auf Katastrophen Vorsorge.

00:36:20: Ja, das ist wesentlich.

00:36:21: Also noch sind wir Österreich in gelobtes Land

00:36:23: mit einem sehr, sehr guten Trinkwasser.

00:36:26: Ich habe gesehen bei Kollegen, dass wir Ruhrgebiet gekommen sind,

00:36:29: die ganz erstaunt worden von der Qualität unseres Trinkwassers.

00:36:34: Wir Steuern sind ja dabei, die Wien auch mit sehr guten Wasser

00:36:38: so übersteuern, zu versorgen.

00:36:40: Herzlichen Dank, Herr Restehl.

00:36:41: Ja, man hat da damals leider vergessen,

00:36:45: im Überschwank der Liebe zur Bundesamtstadt Wien

00:36:48: dafür Rechnungen zu stellen, aber da ist man am Rande.

00:36:51: Aber ich glaube, wir sind noch immer in einer guten Situation drin.

00:36:55: Dennoch muss man vorsichtig sein.

00:36:56: Und muss schauen auch bei dem Wasservorrat,

00:36:59: dass er sich sozusagen so entwickelt,

00:37:02: dass wir nicht allzu große Probleme aufdachen

00:37:05: und dass man im Krotters Trafenfall tatsächlich flexibel ist

00:37:09: und Trinkwassabgabe-Stationen hat und so weiter.

00:37:12: Also da haben wir eine gewisse Vorsorge schon getroffen

00:37:15: gemeinsam mit den Behörden.

00:37:16: Sehr gut.

00:37:17: Herr Pfarr abschließend,

00:37:20: wo sehen Sie die größten Herausforderungen

00:37:25: für das rote Kreuz weltweit und in Österreich in Zukunft?

00:37:30: Einerseits glaube ich, dass die bewaffnenden Konflikte

00:37:34: nicht abreißen werden.

00:37:36: Und wir sehen, dass es ja nicht kurzfristig

00:37:38: Auseinandersetzungen sind, sondern dass es ja

00:37:40: See auseinandersetzungen sind.

00:37:42: Weil wenn man denkt, es gibt völlig junge Leute im Syrien,

00:37:48: die nur Bürgerkriege erlebt haben,

00:37:50: die ein normales ziviles Leben noch gar nicht gesehen haben.

00:37:54: Also wir sehen, dass diese Konflikte auch hartnäckiger werden.

00:37:57: Und dass es sich mit einer schlellen Hilfe nicht getaunert,

00:38:00: sondern auch die Hilfe andauernd sein muss.

00:38:03: Und man kann hoffen, dass die Auseinandersetzungen auch

00:38:06: kleine, irgendwann mal ein friedliches Ende finden.

00:38:10: Aber im Moment schaut es nicht danach aus.

00:38:12: Wir sehen das Problem der autonomen Waffen.

00:38:15: Drohnen, die sozusagen Verheerung bringen können,

00:38:20: die aber auch ein Segen sein können.

00:38:22: Wir im roten Kreuz setzen auch Drohnen ein,

00:38:24: wenn wir uns sozusagen Kenntnisse verschaffen wollen

00:38:27: über Hochwassergebiete, wo es hilft für notwendige und so weiter.

00:38:30: Also all diese technischen Mittel können Segen sein können,

00:38:33: natürlich wenn sie entsprechend verwendet werden,

00:38:36: auch zu Katastrophen beitragen.

00:38:39: Ja, wir sind das, rotes Kreuz möchte ich sagen, sehr gefordert.

00:38:43: Und wir haben ja in den letzten Jahren doch einiges gemeistert.

00:38:47: Wenn ich denke, also die ganze Pandemie,

00:38:49: wenn ich denke, die Kriegsituationen, die wir haben,

00:38:52: wir sehen aber auch, dass in der Gesellschaft einiges auseinander trifftet,

00:38:56: was uns Sorge macht, dass die Inflation nach vielen Menschen trifft,

00:38:59: die bislang eher den Mittelstand angehört haben

00:39:02: und jetzt zur neuen Klientel gehören, die sich halt Lebensmittel abholen,

00:39:07: wir uns ein Ausgabe stellen und so weiter.

00:39:09: Da geht es auch darum, gegenzusteuern.

00:39:11: Also da muss man sozusagen einiges unternehmen.

00:39:15: Und die zentrale Frage ist sicher die Klimakrise.

00:39:18: Nicht, wo man versuchen muss,

00:39:20: die Gesellschaft zusammen zu halten

00:39:22: und nicht auseinander trifft und zu lassen

00:39:24: und vernünftige Maßnahmen zu treffen,

00:39:27: um zu einer gesunden Umwelt zu kommen,

00:39:30: sie auch für unsere Kinder und Enkelkinder zu halten.

00:39:33: Und ich glaube, Katastrophensvorsorge ist auch etwas Wichtiges.

00:39:37: Und es geht auch darum, die Freiwilligkeit zu erhalten.

00:39:40: Und da bin ich schon optimistisch,

00:39:42: ich hab schon erwähnt, dass in den letzten Jahrzehnten

00:39:44: bei uns die Zahl der Freiwilligen am sich gestiegen ist,

00:39:47: dass auch junge Leute durchaus motivierbar sind,

00:39:50: wenn es darum geht, sinnvolle Aufgaben zu erfüllen.

00:39:53: Und ich glaube, dass diese Freiwilligkeit,

00:39:55: glaube ich, schon eine Gegenwelt darstellt

00:39:58: zu der Welt des Konsums und zu der Welt,

00:40:00: das nur verdienen wollen wir,

00:40:02: wir sehen aus, die Freiwilligen schon

00:40:04: auch für ihre eigene Lebensqualität etwas tun.

00:40:07: Und die Freiwilligkeit ist genau dieses Sinnstiftende,

00:40:09: wonach eigentlich alles suchen.

00:40:11: Die sich dann vielleicht auf der anderen Seite

00:40:13: irgendwo schnell was kaufen, um ein schnelles Glück zu finden.

00:40:18: Ja.

00:40:19: Ich sag, was mich immer fasziniert ist,

00:40:22: dass viele Zivildiener,

00:40:24: der eben ihren Militärdienst nicht leisten wollen,

00:40:27: und der früher mal das Drückgeberge gegolten haben vor Jahrzehnten,

00:40:31: dass diese Zivildiener bei uns ihren Dienst ableisten

00:40:35: und nach der Ableistung des Zivildienstes sagen,

00:40:38: ich bleibe jetzt freiwillig noch ein paar Jahre dabei.

00:40:41: Wenn ich nichts bezahlt bekomme,

00:40:43: ich komme aus freiwilliger, weil ich gesehen habe,

00:40:45: es ist was Sinnvolles.

00:40:46: Es ist für mich eine wichtige Lebenserfragung,

00:40:49: Menschen, die notsinnig, krank sind,

00:40:51: die im Ufer hat noch immer helfen zu können.

00:40:53: Also, das finde ich schön, dass die Zivildiener

00:40:56: nach dem Monat nicht frustriert,

00:40:58: sozusagen die Gesellschaft verlassen,

00:41:01: sondern sagen, na, ich habe was Sinnvolles tun können,

00:41:04: ich bleibe dabei. - Sehr gut.

00:41:06: Für uns ist eine Zivildienst auch eine wichtige Quelle,

00:41:09: neue junge Leute zu gewinnen,

00:41:11: die dann auch freiwillig Dienst machen.

00:41:13: Eine schöne Sache.

00:41:14: Sie sind jetzt seit 2013 Präsident des österreichischen Roten Kreuzes,

00:41:20: war der Vorpräsident des Rotkreuzverbandes Steiermark,

00:41:23: der Vor freiwilliger Leiter der Bezirkstelle Graz-Staat.

00:41:26: Ich glaube, so stimmt's, oder? - Stimmt genau, ja.

00:41:29: Sehr gut.

00:41:30: Woher kommt eigentlich diese Affinität zum Roten Kreuz bei Ihnen,

00:41:34: auch diese Freude am Helfen?

00:41:36: Naja, ich glaube, wenn man mal mit dem Rotkreuz-Virus infiziert wird,

00:41:41: dann kriegt man nicht mehr los. - Hat man in den Arden.

00:41:44: Aber die Geschichte schon so, dass normalerweise

00:41:47: Väter ihren Söhnen zeigen, wie der Weg gehen könnte,

00:41:51: in meinem Fall war es umgekehrt.

00:41:53: Also, meine Tochter ist bei der Maltese sehr aktiv gewesen,

00:41:57: immer schon.

00:41:58: Und mein Sohn ist beim Roten Kreuz tätig gewesen, sehr, sehr lange,

00:42:03: und war als Notarzt tätig, ist heute vorhin für Ansthesiologie.

00:42:08: Und ist ein begeisterter Mensch, wenn es darum geht,

00:42:11: anders zu helfen, hat auch freiwillig in Indian-Dienst gemacht,

00:42:15: den Leber dürfen und so weiter.

00:42:17: Also, war für mich in die Richtungen Vorbild und durch Zufall,

00:42:20: ich hatte mal einen Feiertag über Weihnachten Dienst gehabt,

00:42:23: habe die ganze Dienstgruppe zu einem Essen eingeladen,

00:42:26: sind wir jetzt Gespräch bekommen,

00:42:29: und da haben wir die Gruppenleiter erzählt,

00:42:31: das sind Zellensprobleme, sie sind in den roten Zahlen,

00:42:34: und es ist schäm, dass Roten Kreuz nicht in den roten Zahlen ist,

00:42:38: sondern versucht heute auf eine schwarze Null hinzuarbeiten.

00:42:41: Und das war in der Grund,

00:42:42: weil man mich damals gebeten hat,

00:42:44: das Quereinsteiger im Kreuz Roten Kreuz Verantwortung zu übernehmen,

00:42:48: das habe ich dann gern getan,

00:42:50: und wir haben gemeinsam mit Betriebswürtteln

00:42:53: durch die Möglichkeit gehabt, durch sanfte Reformen,

00:42:57: also nicht durch Masseentlassungen,

00:42:59: sondern durch sanfte Reformen,

00:43:01: um roten Kreuz in den Kreuz auf eine schwarze Null zu bringen.

00:43:04: Und das war etwas, was viele gemeint haben,

00:43:07: das ist eine gute Aufgabe,

00:43:09: und man muss nicht unbedingt ein Orts sein,

00:43:11: um das rote Kreuz zu führen,

00:43:13: sondern man kann auch wirtschaftliche Kompetenzen haben.

00:43:17: Also, das war der Einschritt eigentlich.

00:43:19: Über die Kinder quasi zum Roten Kreuz gekommen.

00:43:23: Gibt es irgendwas, worauf sie jetzt im Zuge,

00:43:27: ihrer Präsidentschaft oder ihrer Karriere beim Roten Kreuz

00:43:32: ganz besonders stolz sind?

00:43:34: Naja, ich bin stolz einfach auf dieses Spirit,

00:43:38: den es im Roten Kreuz gibt.

00:43:40: Also, es ist schon ein hohes Maß, wenn man ratschaftt,

00:43:44: und man fühlt sich sehr verbunden,

00:43:46: weil man man Rotkreuzler findet

00:43:48: und in ein Gespräch über die gemeinsamen Aufgaben kommt.

00:43:51: Und mich macht es einfach stolz,

00:43:53: dass in dieser Welt der Unsicherheiten

00:43:56: oder Vertrauen in Regierungen, in politische Parteien,

00:43:59: sogar in die Schulen, sogar in die Kirche und so weiter sinkt,

00:44:03: bei allen Umfragen des Roten Kreuz

00:44:05: bei den Vertrauenswerten ganz hoch oben ist.

00:44:07: Meistens an erster Stelle oder zumindest an der ersten fünf,

00:44:11: und das ist etwas, was sich das Roten Kreuz

00:44:14: einfach erarbeitet hat und worauf wir stolz sind können.

00:44:17: Abschließend, was ist Ihre ganz große Vision,

00:44:21: Ihre zentralste Botschaft?

00:44:23: Naja, ich glaube, man darf und das ist in der Sisyphus-Aufgabe

00:44:27: nie verzweifeln, wenn etwas im Moment nicht gelingt.

00:44:32: Man muss den langen Orten haben und Ziele,

00:44:35: die man es wichtiger achtet, einfach verfolgen.

00:44:38: Und ich glaube, das Ziel muss sein,

00:44:40: wir werden kein Paradies auf Erden erreichen,

00:44:42: aber das Ziel muss sein, die Welt ein bisschen menschlicher zu machen.

00:44:46: Und auch die nicht außen vorzulassen,

00:44:48: die am Rande der Gesellschaft sind.

00:44:50: Ich glaube, da kann man sehr viel tun und man bekommt auch

00:44:54: sehr viel Dank dort zurück.

00:44:56: Also es bekommen österreichische Gefangene,

00:45:00: die irgendwo im Ausland sind,

00:45:02: zum Weihnachten von mir schreiben.

00:45:04: Es geht übers Ausministerium, die die Adressen haben.

00:45:07: Und die Dankschreiben, die man bekommt von diesen Menschen,

00:45:10: ganz gleich, ob es wirklich was verbrauchen haben

00:45:13: oder zonrecht wo sitzen,

00:45:15: sind eigentlich rührende Zeichen, wo Menschen sagen,

00:45:18: dass es recht ist, dass der Heimat mich nicht vergessen hat.

00:45:21: Und das ist toll.

00:45:23: Herr Schöpfer, herzlichen Dank.

00:45:25: Ich wünsche Ihnen alles Gute. - Danke für mich.

00:45:28: Ich würde mich freuen, wenn wir unser Gespräch irgendwann

00:45:32: mal weiterführen könnten. - Würde mich auch freuen.

00:45:35: Alles Schöne wünsche ich Ihnen. - Danke schön.

00:45:38: Damit herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit.

00:45:41: Das war's vom Rotkreuz Podcast für heute, für den Moment.

00:45:45: Wir freuen uns natürlich sehr, wenn Sie uns weiter empfehlen.

00:45:48: An der Seite wünsche ich Ihnen das Beste, wie immer,

00:45:51: von ganzem Herzen. Machen Sie es gut, Ihre Isabella Richter.

00:45:54: (Dynamische Musik)

00:45:57: SWR 2020

00:46:00: SWR 2021

Über diesen Podcast

In Österreichisches Rotes Kreuz - der Podcast holen wir die Menschen vor den Vorhang, die tagtäglich die Arbeit leisten, für die das Rote Kreuz in Österreich und weltweit steht.
Mit Mitarbeiter:innen, Freiwilligen und Menschen aus der Gesellschaft beleuchten wir die Tätigkeitsfelder der größten humanitären Bewegung.
Es werden bewegende, informative, teilweise lustige aber immer interessante Geschichten zu den unterschiedlichen Bereichen erzählt.

von und mit Österreichisches Rotes Kreuz

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